Schild Elberadweg

Elberadweg © Werner Frank

Elberadweg 2017

Reisebericht einer zweiwöchigen Radreise entlang des Elberadweges von Bad Schandau im Elbsandsteingebirge bis zur Mündung der Elbe nördlich von Hamburg.

Am Samstag, 15.7. mit dem Einsteigen in den Zug, beginnen Heike, Frank, Hanne und Werner Ihre Reise der Elbe entlang. Spätnachmittags erreichen wir Dresden. Die Fahrräder sind schon dort, da sie per Hermes vor 3 Tagen direkt an das Hotel geschickt wurden. In Dresden eingetroffen, machen wir uns bald auf den Weg zu der heute stattfindenden Dresdner Schlössernacht. Bei diesem jährlichen Fest, sind drei nah zusammenstehende Elbschlösser am erhöhten Elbufer und die dazugehörenden Gärten illuminiert. Bei jedem dieser Schlösser wird Musik, Essen und Trinken angeboten. Trotz immer wieder einsetzendem Regen haben wir die Muße uns alles anzuschauen und mit zu erleben. Das Fest wird schliesslich von einem grossen Feuerwerk  gekrönt.  
Der Sonntag empfängt uns schon früh mit Sonnenschein, so dass es uns leicht fällt mit den Rädern in die S-Bahn Richtung Tschechische Grenze einzusteigen um unsere erste Etappe des Elberadweges zu beginnen:

1.    Bad Schandau – Dresden                            50km
Durch das wunderschöne Elbsandsteingebirge, immer mit Blick auf die Elbe und die sehenswerten Burgen und Gesteinsformationen im Blick, radeln wir elbabwärts. Mit einer Motorfähre wechseln wir auch mal die Flussseite. Durch das gestrige, nächtliche Gewitter sind leider auch einige Naturwege sehr weich geworden und wir müssen sehr aufpassen, nicht zu stürzen.  Das Elbtal weitet sich langsam und in der Ferne kommt Dresden in Sicht. Jetzt müssen wir uns beeilen da sich ein Gewitter ankündigt. Gerade noch rechtzeitig sind wir im Hotel. Den Montag nutzen wir um die unzähligen Kulturbauten Dresdens zu geniessen. Von der Frauenkirche zum Zwinger, vom Goldenen Reiter zur Semperoper, welche wir mit einer interessanten Führung  anschauen durften, kreuz und quer durch Dresden gibt es an jeder Ecke was anzuschauen. Am Dienstag packen Hanne und Werner die Radtaschen ans Tourenrad, Frank koppelt seinen Einspuranhänger ans Mountainbike und wir verlassen Dresden zur nächsten Etappe:

2.    Dresden – Meissen – Strehla                        68km
Sonne satt! Bald erreichen wir Meissen, wo es das schöne Schloss und den Dom zu besichtigen gibt. Das schmuck hergerichtete Städtchen verführt geradezu zu einer Einkehr in einer der liebevoll ausgestatteten Gaststätten, wie z.B. bei “Vincenz Richter“.  Hier wie auch in vielen anderen Gaststätten oder Cafe’s auf unserem Weg entlang der Elbe lockt die leckere Sächsische Kuchenspezialität „Eierschecke“. Vom hoch über der Elbe thronenden Schloss und Dom hat man eine grandiose Sicht über die Umgebung.  Weiter geht es nach Strehla, wo wir in der Pension „Zur Nixe“ neben dem Wasserturm am höchsten Punkt der Stadt unterkommen. Im Lindenhof geniessen wir gute und währschafte regionale Küche.

3.    Strehla – Belgern – Torgau – Sachau                    73km
Nach einem leckeren Frühstück aufs Fahrrad und zurück zu den Elbeschleifen und  manchem Altarm vorbei über schöne und einsame Wege zur ersten Rast nach Belgern. Vom Fluss geht es über holprige Pflastersteine hoch zum alten Stadtkern. Auf dem Marktplatz noch eine alte Stele mit Entfernungsangaben z.B. nach Berlin in 35 Std. Nach einer Stärkung weiter nach Torgau. Uns bisher nur bekannt durch das US-Sowjet Treffen im WW II. Aber das ist eine wirklich schöne, alte und mit viel Unterstützung hergerichtete Renaissancestadt am Schloss Hartenfels mit einem Bärengraben am Schlosseingang, inklusive zwei bedauernswerten Bären darin. Am Nachmittag verlassen wir die Hauptroute und fahren an der stillgelegten Bahnstrecke nach Sachau - Bad Schmiedeberg. In der heimeligen Pension „zur Müllerin“ lassen wir uns von der rührigen Müllerin kulinarisch verwöhnen.

4.    Sachau – Klöden – Wittenberg                        43km
Bald nach Sachau erreichen wir eine der vielen Gierseilfähren. Diese Fähren sind mit Seilen in der Mitte der Elbe verbunden und je nach Einstellung der Seile fährt die Fähre nur durch Strömungskraft zum einen oder anderen Ufer. Vorbei an Sonnenblumen-feldern und Elbe Altarmen, unter dörflichen Storchennestern und an einer Bockwindmühle vorbei kommt bald Luthers Hauptstadt Wittenberg in Sicht. Die Pension „an der Stadthalle“ bietet ein gutes Quartier bei moderatem Preis. Grad um die Ecke ist das von Hundertwasser gestaltete „Luther-Melanchthon-Gymnasium“ mit den für Ihn typischen, verspielten und unerwarteten Bauelementen.  Interessant fanden wir auch die Werkstätten der beiden Lukas Cranach. Die Stadt ist Luther pur – dieses Jahr sowieso, da 500 Jahre Reformation. Es gibt fast nichts, was hier nicht Luther zugeschrieben wird.  Uns ist das zuviel.....

5.    Wittenberg – Wörlitzer Seen – Steckby                    60km
Am Morgen begrüsst uns die Sonne und bald sind wir in Griebo, wo wir eine alte, mit Wasserkraft betriebene Mühle besichtigen können.  Die anschliessende Coswiger Fähre bringt uns ans andere Ufer und wir kommen an der Parklandschaft der Wörlitzer Seen an. Für unsere Räder gibt es am Eingang abschliessbare Boxen. So kann man den Besuch dieser sehr schönen Anlage geniessen. Die über 250 Jahre Anlage war schon immer öffentlich und sollte gegenüber den Untertanen einen Bildungsauftrag erfüllen, den Menschen in den Mittelpunkt stellen und Anmutig sein. Aus allen Epochen, mittelalterlichen bis römischem, über griechischen bis zu ägyptischen Beispielen werden Bauelemente gezeigt. Über gefühlt 100 Brücken und Handfähren führt der Rundgang.  Weiter geht es nach Dessau, der „Hauptstadt des Bauhaus“ welches wir aber nur durchfahren. Wir verlassen den Hauptweg und setzen in Brambach mit einer kleinen Rad- und Personenfähre über. Auf dirktem Weg kommen wir in Steckby, dem 1998 gekürten „schönstem Dorf in Sachsen-Anhalt“ an. Die Pension Biber hat natürlich auch leckerste Gerichte und zufrieden gehen wir zur Ruhe.

6.    Steckby – Barby – Schönebeck – Magdeburg – Niegripp        89km
Ab dem Morgen immer wieder leichter Nieselregen. Wir bleiben auf dem gleichen Elbeufer und erreichen bald den alten Gutshof mit Schloss in Dornburg. Der Erbauer war aus der Familie der Münchausens – es wurde leider nicht zu Ende gebaut und auch das vorhandene ist nicht in bestem Zustand. Wir müssen wegen Bauarbeiten den Radweg am Damm verlassen und lassen uns von einem freundlichen, ortskundigen Radler wieder auf den Besten Weg führen. Jetzt haben wir eine Pause in Schönebeck redlich verdient. Jetzt kommt auch die Sonne wieder und nach einer Fahrt durch den Park vor der Stadt bald sind wir in Magdeburg. Auf einem Rundgang durch die Altstadt besuchen wir den beeindruckenden Dom. Leider wurde die Stadt fast komplett zerstört., so dass nicht mehr viel Altes zu sehen ist. Nah beim Dom hat auch hier Hundertwasser ein für Ihn typisches Haus gebaut, welches wir von aussen umrunden. Weiter auf die Räder und etwa 20km ausserhalb der Stadt erreichen wir das imposante Wasserstrassenkreuz, das grösste seiner Art in der Welt. Direkt daneben ein Campingplatz mit Hütten. Leider ist der Besitzer recht unverschämt, so dass wir noch ein paar Km weiter bis Niegripp in eine schöne Privatpension fahren.

7.    Niegripp – Bittkau – Tangermünde                    53km
Nach dem Ort sollte es eigentlich auf einem Spurplattenweg weiter gehen. Dort wird aber gebaut, und so müssen wir für die nächsten Km die Hauptstrasse nehmen. Danach finden wir den Radweg wieder und es geht durch das Biosphärenreservat Mittelebe, an Vogelreichen Altarmen und durch einen schönen Kiefernwald weiter.  Bei Bertingen sind wir auf einmal mitten in einem gestrigen Hardrock Konzert. Danach ein kurzes, mit extrem schlechten Pflastersteinen geführtes Wegstück und bald nach Mittag erreichen wir Tangermünde. Nach kurzer Preisverhandlung entscheiden wir uns für den Bauernalkoven in den Exempel Schlafstuben . Wer sich dort in einem der 18 Zimmer einquartieren möchte, steht vor der Qual der Wahl - denn jedes ist ein Unikat. Hinter historischem Fachwerk lebt Tangermünder Geschichte. Bei einem Rundgang durch diesen richtig schönen Ort und Schloss – nie zerstört – und hoch über der Elbe atmen wir bald tausend Jahre Geschichte. Ein Highlight des Elberadwegs das man unbedingt ansehen muss.

8.    Tangermünde – Arneburg – Havelberg                    42km
Sonne schon am morgen. Schnurgerade nach Arneburg, auch einem schönen, alten Ort. Wir besichtigen die Kirche und weiter zu einem Platz einer ehemaligen Burg mit einer Aussichtsplattform hoch über der Elbe. Nach dem Ort erreichen wir das ehemalige KKW Stendal – nur noch Ruinenreste sind sichtbar. Danach mitten im Nirgendwo eine Kirchenruine mit dem einladenden Namen „Wüstung Käcklitz“ . Im nahen Gutshof Büttnershof  kann man stilvoll essen und trinken. Nur noch einige km, und die nächste Gierseilfähre bringt uns über die Elbe nach Sandau und schnurgerade in 4km das Tagesziel Havelberg. Schönes Havelberg, leider verlassen viele Einwohner den Ort trotz einer tollen Lage, dem imposanten Wehrdom und einer tollen Insellage . Sichtbar an den Leerständen der Geschäfte und Gasthäuser. Kein Wunder dass wir da einige Mühe haben, eine akzeptable und bezahlbare Unterkunft zu finden.

9.    Havelberg – (Zug 30km)Wittenberge – Schnackenburg (Regen)    29km
Bei strömendem R egen verlassen wir Havelberg und erreichen wir nach 9km den nächsten Bahnhof um in den Zug nach Wittenberge einzusteigen. Der Regen hat dort aufgehört, so kann es wieder weitergehen, immer wieder unterbrochen durchs Fotografieren der schönen Reetdachhäuser direkt hinter dem Elbedamm. Wir besteigen eine der elbetypischen Gierseilfähren und erreichen Schnackenburg an der ehemaligen Grenze. Der eigentlich schöne Ort ist leider vom Tourismus abgehängt. Von ehemals mehreren Pensionen/Übernachtungsmöglichkeiten und Gaststätten ist nur noch jeweils eines übriggeblieben – unter der gleichen umtriebigen Besitzerin.  Unter gefühlt tausend allerdings nett vorgetragenen Vorgaben, finden wir in der schön hergerichteten Schule ein ansprechendes Quartier. Vor dem Abendessen Besuch des von einem alten Grenzbeamten (?) geleiteten, mit unzähligen originalen Objekten zur ehemaligen DDR Grenze versehenen Museum.

10.    Schnackenburg – Dömnitz – Hitzacker                    57km
In der Nacht hat es stark geregnet, aber Gott sei Dank hört es dann nach dem üppigen Frühstück auf und wir können weiter. In Dömnitz interessiert uns die vollständig erhaltene Festung, aber bevor wir diese anschauen,  gibt es eine Stärkung in einer schönen, alten Bäckerei mit einfachen, aber leckeren Kuchen wie bei Muddern. Immer wieder leichter Regen, aber bald erreichen wir die Motorfähre nach Hitzacker. Dieser sehr schöne Ort mit unzähligen Fachwerkhäusern hat es Hanne und mir angetan und wir finden ein Zimmer in einem alten Gasthaus mittendrin. Inzwischen kommt sogar die Sonne raus, so können wir die interessante Stadtführung richtig geniessen. Hitzacker wir zum einen von der Elbe, zum anderen von der Jeetzel umschlossen und wird deshalb seit Jahrhunderten immer wieder Überschwemmt. Diese Gefahr wurde durch den Bau eines Ringdamms, versehen mit riesigen holländischen Pumpen die das gesamte Wasser der Jeetzel über den Damm in die Elbe pumpen können, gebannt.

11.    Hitzacker – Glienitz – Darchau – Lauenburg                53km
Endlich Sonnenschein. Leider wird die Landschaft zunehmend eintöniger und von der Elbe bekommen wir fast keine Eindrücke, da der Weg entweder entfernt der Elbe verläuft, oder hinter dem Damm ist. Am frühen Nachmittag passieren wir nochmals ehemalige Grenzanlagen (Checkpoint Harry)und quartieren uns im wunderschönen, alten Fischerbezirk, unterhalb der Burg Lauenburg im „Alten Fischerhaus“ direkt an der Elbe ein. Abendessen dann mit Blick auf die Elbe.

12.    Lauenburg – Hamburg  (Regen)                        55km
Heike geht’s nicht so gut. Erstmal fahren wir alleine weiter, wir warten in Geesthacht und treffen uns dort wieder. Da es Ihr nicht besser geht wollen Heike und Frank entweder bleiben, oder mit dem Zug weiter. Wir zwei fahren mit den Rädern über das Kirchwerder Naturschutzgebiet gen Hamburg. Zweimal müssen wir wegen Gewitter unterbrechen. Der Radweg ist hier sehr gut ausgeschildert und wir erreichen mit Regen Hamburgs Zentrum. Erstmal eine Stärkung in einem der vielen Imbisse und dort Internetsuche nach einem Zimmer, welches wir nur 1km entfernt in einer grossen Hotelkette finden. Die Räder können wir in der Tiefgarage deponieren. Mit dem Schirm bewaffnet laufen wir auf eine Hamburgtour, nehmen einen Drink auf einer Pizzeria auf der Binnenalster und am Ende ein leckeres Mahl in einem grossen Thai Imbiss. Auf dem Rückweg laufen wir zufällig über das Duckstein Festival, wo wir auch noch einige Zeit verbringen. Da die nächsten Tage weiter Regen angesagt wird, versuchen wir unsere Buchung in Cuxhaven zu erweitern, also früher anzukommen. Zu unserer Freude gelingt dies.

13.    Hamburg – Blankenese – Glückstadt  (Regen)                75km
Regen! Und wieder Regen! Trotzdem müssen wir weiter. Mit sämtlichen Regenklamotten am Leib, über den Fischmarkt und Blankenese verlassen wir auf dem Radweg an der Elbe Hamburg. Die Landschaft wird weiter, aber die Schafdichte nimmt zu! Da der Radweg sowohl von uns, wie auch von den Schafen benutzt wird, sehen unsere Räder nach einiger Zeit ziemlich vollgeschissen aus! Auch der Regen schafft es nicht, sie wieder zu reinigen. Als wir an einem Hausbau vorbeikommen hantiert einer der Handwerker mit einem Wasserschlauch – kurze Nachfrage und schon spritzen wir unsere Räder wieder sauber. Nach getaner Arbeit gibt es eine süsse Stärkung in einem trockenen Landcafé. Aber wieder geht es in den Regen raus. Jetzt müssen wir sogar noch Umwege fahren, da ein Flusssperrwerk saniert wird und der Weg darüber gesperrt ist. Wir freuen uns schon auf ein Quartier heute abend, aber in Glückstadt angekommen müssen wir feststellen, dass es wegen einer Fernsehsendung heute keines mehr gibt! Auch das herumtelefonieren einer sehr freundlichen Zimmerwirtin führte zu keinem Ergebnis. Immerhin konnte Sie Zimmer in einem Gasthof 10km weiter für uns buchen. Dieser war heute eigentlich geschlossen, aber der Gastwirt öffnete für uns, kochte noch unser Abendessen, bevor Er zu einer Feier wegfuhr. So hatten wir das Haus für uns.

14.    Glückstadt – Brunsbüttel – Cuxhaven                    40km
Wir möchten die Fähre um 11Uhr erreichen und starten deshalb schon um 8.30Uhr. Vorbei am KKW Brunsbüttel und dieses eine Mal unterstützt vom Rückenwind fliegen wir der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal zu. Hier sind grosse Schiffe, bereit für die Fahrt nach Kiel zu sehen. Noch durch den Ort hindurch zu unserem eigentlichen Ziel: dem Fähranleger nach Cuxhaven. Wir schauen noch dem Ausladen der Fähre zu, schon bekommen wir Zeichen uns auf die Fähre zu begeben. Eine sehr windige, aber schöne 2-stündige Überfahrt steht uns bevor. Schon sind wir in Cuxhaven. Auf dem Radweg immer an der Elbe entlang, mit Blick auf das Wattenmeer, vorbei an der Kugelbake und dem gleichnamigen Fort, durch den Touristenort Duhnen erreichen wir nach 13km das Ziel unserer Radreise Elbradweg: Hotel „Strandhus“ im Cuxhavener Teilort  Sahlenburg.

Tourenlänge:
Elberadweg Bad Schandau - Cuxhaven:      787 km
Touren in und um Cuxhaven                           107 km
                                                                               =====
                                                                              894 km

Fazit:
Der Elberadweg ist ein schöner Radweg, überwiegend gut ausgebaut und befahrbar. Wir fuhren den Weg gegen die vorherrschende Windrichtung, was einige Male recht mühsam war. Einfacher wäre es sicher mit dem Wind von HH nach Dresden gewesen! Übernachtungsmöglichkeiten sind bis auf die eine Ausnahme in Glückstadt problemlos zu finden und ohne vorherige Buchung auch frei. Trotzdem haben wir das Starthotel, wie das Zielhotel vorgebucht. Die für uns schönsten Teilstücke sind auf jeden Fall auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Zum einen landschaftlich und den sehr gut renovierten Bauwerken wegen, aber auch der Freundlichkeit und Gastfreundschaft der „Ossis“ wegen.
Warum der Elberadweg immer den Spitzenplatz der deutschen Radwege erhält, ist uns allerdings nicht so recht klar.  Wir sind schon den Rheinradweg, den Bodenseeradweg, den Bodensee-Königseeradweg, Via Claudia Augusta und auch einige ausländische Radrouten gefahren, zwar sind alle unterschiedlich, wir finden diese aber mindestens gleich schön wie den Elberadweg. Jeder hatte seinen eigenen Charme so dass dieser eindeutige „Sieger“ Elberadweg für uns nicht gegeben ist.

Erlebnis Bahnfahrt Hamburg – Konstanz:

Am 7.2.2017 haben wir für 4 Personen eine Bahnfahrt für den 5.8.2017 um 10:28 von Hamburg über Karlsruhe nach Konstanz mit 4 Fahrrädern im IC 2371 und RE 4271 gebucht.
Am 5.8. haben wir bei eintreffen auf den HB in Hamburg bemerkt dass der IC 2371 nur bis Hannover fahren wird. Wir erkundigten uns bei der Bahnbediensteten am betreffenden Bahnsteig über diese ungeplante Änderung. Auch Sie konnte uns keine Auskunft geben, wieso dieser  Zug nicht weiterfahren wird.  Auch den Zugverantwortlichen im IC 2371 haben wir ersucht sich darum zu kümmern.  Nach Ankunft in Hannover sind wir dann zumindest von einem Bahnmitarbeiter abgeholt und zu einem Reisebus gebracht worden, welcher uns und unsere Räder nach Kassel gefahren hat.
In Kassel ca. 15.00 sind wir sofort zur Bahninformation welche keinerlei Info hatte was weiter zu tun sei. Zumindest wurden wir in einen Zug nach Frankfurt verwiesen, Abfahrt 15:08  mit der Option über 7 (!!) Umstiege um 00.19 in Konstanz anzukommen. Auch in Frankfurt am Bahnhof wusste kein Mensch was weiter zu tun sei. Weiter also per S-Bahn nach Mainz. Auch in Mainz konnte uns die Bahnmitarbeiterin keinerlei Hilfe bieten. Da der eigentlich folgende Zug nach Vaihingen Verspätung hatte, waren auch die ganzen, eigentlich folgenden Verbindungen nicht mehr möglich. Inzwischen sind wir über eigene Handy-Informationen in einen IC ohne Reservierung der Fahrräder nach Stuttgart, danach nach Friedrichshafen,  von dort nach Radolfzell und schliesslich am 6.8. um 01:30 nach einer Irrfahrt hin und her durch Deutschland in Konstanz angekommen – fast 5,5h später als ursprünglich gebucht und insgesamt 8 (!!) Umstiege mit Rädern mit teilweise sehr kurzen Aufenthalten, so dass mehrmals die Räder plus Gepäck treppauf und treppab getragen werden mussten (zur Info: wir sind zwischen 55 und 61 Jahre alt!)
Fazit: bis auf einen Zugbegleiter auf seinem Heimweg, haben wir nie den Eindruck gehabt, dass Bemühungen da waren, uns aus unseren unverschuldeten Lage zu helfen. Entweder waren die Bahnmitarbeiter desinteressiert, uninformiert oder nicht in der Lage uns Hilfestellung zu geben! KEIN offizieller Mitarbeiter der Bahn hat uns auf unserer Rechte oder das Fahrgastrechte Formular aufmerksam gemacht, geschweige denn mitgegeben. Dies haben wir von erwähntem Mitarbeiter, der auf dem Nachhauseweg war und unsere missliche Lage mitbekommen hatte erhalten. Auch wurde in von uns nicht reservierten IC’s ständig das Lied der Reservierungspflicht gesungen.  Nachdem wir einfach selbstständig eingestiegen waren - im Zug selbst gab es wirklich ausreichend Radplätze. Kein anderer Rad-Bahnfahrer musste wegen uns Einschränkungen erfahren. Wir erfuhren, dass dieser IC nach Stuttgart ursprünglich aus HH kam. Wenn uns also die Möglichkeit aufgezeigt worden wäre, diesen späteren direkt in HH zu besteigen, hätten wir schon die Hälfte der Umstiege sparen können und wären zwar später, aber erholsamer als wir letztlich gefahren sind in Konstanz ankommen können. 

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